http://scriptings.net/files/gimgs/th-88_Scriptings33christine.jpg
http://scriptings.net/files/gimgs/th-88_scriptings_Seit-ich-die-Sprache-lerne,-die-ich-spreche_7_.jpg

Christine Lemke
Seit ich die Sprache spreche, die ich lerne

2014

Christine Lemke arbeitet zu ihrer künstlerischen Arbeit als Dozentin für Deutsch als Zweitsprache in einem Migrantenverein in Berlin / Neukölln in sogenannten Integrationskursen. Diese Arbeit – die Erfahrung und Auseinandersetzung mit ihrer staatlich geregelten administrativen wie inhaltlichen Rahmung – ist in das literarische Essay „Seit ich die Sprache lerne, die ich spreche“ eingeflossen. In „Seit ich die Sprache lerne, die ich spreche“ nimmt Lemke eine spezifische Auswahl von Bildmaterial aus speziell für Integrationskurse entwickelten und vom Bundesamt für Migration- und Flüchtlinge zugelassenen Deutschlehrwerken zum Ausganspunkt, um über die ideologischen Implikationen und identitären Prozeduren des Lehrens und Lernens einer Sprache innerhalb eines staatlich reglementierten Settings nachzudenken. Dabei liegt ihr Hauptaugenmerk auf der Untersuchung identitätsordnender und identitätszuschreibender Momente, die sich in der pädagogischen Konzeption der Integrationskurse niederschlagen. Das in „Seit ich die Sprache lerne, die ich spreche“ herausgearbeitete Motiv der sprachlichen Konstruktion koheränter Subjekte und Identitäten spiegelt sich in den ausgewählten Illustrationen wieder und findet im Verlauf des Textes eine weitere Thematisierung in der Reflektion der Tätigkeit des Schreibens selbst.

Christine Lemke lebt und arbeitet als Künstlerin & Autorin in Berlin. Sie studierte Literaturwissenschaft und Bildende Kunst in Düsseldorf und an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und hatte ein Postgraduiertenstipendium an der Jan van Eyck Academie in Maastricht, NL. Sie veröffentlicht Essays, Katalogbeiträge und Rezensionen. Das eigene Schreiben bildet oftmals den Ausgangspunkt und Bezugsrahmen ihrer künstlerischen Produktion. Ihre Text-Formen kommen als performative Lesungen, Hörstücke oder Videos zur Aufführung. Lemkes Arbeiten waren zuletzt im Rahmen von “image/reads/text”_The Happy Fainting of Painting #2, Galerie Krobath, Wien (2017); „fühle meinen Körper sich von meinem Körper entfernen“ Heidelberger Kunstverein, Heidelberg (2016); „The order of things“ Soy Capitán, Berlin (2016) und „Contre–mémoires“ Médiathèque – FMAC, Genf (2016) zu sehen.

CHRISTINE LEMKE - SEIT ICH DIE SPRACHE LERNE, DIE ICH SPRECHE / Download PDF