Was ist das, was wir unsere Arbeit nennen?
HfBK Hamburg, WS 2013/2014
Dokumentation und Öffentlichkeit
Vier Kompaktworkshops zur Herstellung einer Hybrid-Publikation mit analog-digitalen Drucktechiken.
Mit Studierenden der HfBK: Hannah Anders, Natalie Andrus, Isabell Borchert, Mareike Brümmer, Daniel Jasser, Paula Loeding, Hannah Reith. In Kollaboration mit dem Fachbereich für "Künstlerische Handlungs-und Vermittlungsformen" sowie der digitalen Druckwerkstatt der HfBK.
Der Workshop ist als Praxisworkshop angelegt, in dem, nach einem ersten Kennenlernen durch gegenseitige Arbeitspräsentationen, die Erarbeitung von eigenen oder kollektiven Bild- und Textbeiträgen für die so entstehende Publikation Scriptings#35 im Zentrum stehen soll. Einen Abschluss findet das Seminar in einer öffentlichen Präsentation des Magazins.
Arbeitsmodul und Grundlage ist hierbei das Magazin Scriptings, dessen Ausgabe #35 mit Beiträgen der Studierenden während der Seminarzeit inhaltlich gestaltet, diskutiert und gedruckt wird. Die Publikation soll als öffentliches und die "eigene Arbeit" veröffentlichendes Format gedacht werden und grundsätzliche Fragen beim Umgang mit der eigenen künstlerischen Arbeit aufwerfen: Was ist das, was ich "meine Arbeit" nenne? Wie kann ich dies an andere, an ein Außen und in der Öffentlichkeit vermitteln? Welchen Umgang kann ich hier finden und inwieweit könnte dies ein neuer oder weiter Aspekt des eigenen Machens und Denkens sein? Wie webt sich also das eigene künstlerische Format (z.B. Film, Installation, Performance oder Malerei/Zeichnung) in Formate wie Publikation, Portfolio und Buch hinein und wie dokumentiert sich so (m)ein Format im anderen? All diese Fragestellungen beziehen sich selbstverständlich auch auf kollektive und kollaborative Arbeitsweisen: Was wäre also "unserer Arbeit"?
Den verschiedenen Gegebenheiten oder Kontexte von "künstlerischer Arbeit" und "deren Veröffentlichung" und den daraus resultierenden Spiel-Möglichkeiten soll durch die gemeinsame praktische Herstellung einer Publikation nachgegangen werden. Die damit verbundenen praktischen Arbeiten, wie Bildherstellung, Layouten, Editierung sowie Verfahren des Druckens werden von allen Teilnehmer_innen des Seminars unter technischer Hilfestellung selbst durchgeführt. Die inhaltliche Diskussionen wird durch Bücher und Beispiel von Gruppen wie Group Material, Otolith Group oder Künster_innen wie Hans-Peter Feldmann, Stephen Willats oder Dora Garcia, aber auch einem Hamburg spezifischen Projekt, wie dem Textem-Verlag, gerahmt.
Achim Lengerer lebt als Künstler in Berlin und Amsterdam. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit sprachbezogenen Fragestellungen, die er in Performances oder Rauminstallationen thematisiert. Seit 2009 betreibt er den mobilen Ausstellungsraum und Verlag Scriptings. Scriptings agiert als diskursive Plattform, ergänzend und parallel zu Lengerers Soloprojekten. Künstler_innen, Autor_innen, Grafikdesigner_innen, Performer_innen ebenso wie Verleger_innen werden zur Teilnahme eingeladen – all jene also, die sich in ihren jeweiligen Arbeiten den Formaten »Skript« und »Text« bedienen. Momentan arbeitet Lengerer an seinem PhD-Projekt am Goldsmiths, University London, UK, zum Verhältnis von Stimme, Notation und Live-Performance.